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Glückskatze: Warum gelten dreifarbige Katzen als Glücksbringer?

12.04.2025 - Lesedauer: 9 Minuten

Tricolor Glückskatze

Glückskatzen bezaubern und faszinieren durch ihre spektakuläre Optik – unabhängig davon, welcher Rasse sie angehören. Tatsächlich handelt es sich entgegen verbreiteter Annahme bei Glückskatzen nicht um eine eigenständige Katzenrasse, sondern um einen speziellen Farbschlag. Eine natürlich vorkommende, jedoch seltene Kombination genetischer Informationen führt zu einem außergewöhnlich gefärbten Haarkleid. Dieses ist darüber hinaus bei jedem Tier einzigartig wie ein Fingerabdruck. Erfahre hier, was es mit den Glückskatzen auf sich hat.

Das Wichtigste in Kürze

  • In vielen Regionen von Japan über Europa bis hin zu den USA gilt eine dreifarbige Katze als Glückskatze oder Calico-Katze. Der Grund: Katzen in den Farben Schwarz, Rot und Weiß sind selten und sehen außerdem schön aus.
  • Die Entstehung der Fellzeichnung einer Glückskatze ist einem Zusammenspiel der Gene zu verdanken. Dabei kommen dreifarbige Katzen in mehreren Rassen vor, sind jedoch fast ausnahmslos weiblich. Calico-Katzen lassen sich nicht gezielt züchten.
  • Außer der Fellfarbe weist eine Glückskatze keine Besonderheiten im Hinblick auf ihr Temperament, ihre Gesundheit oder Lebenserwartung auf. Alle Eigenschaften sind individuell sowie rassetypisch. Ein Zusammenhang zwischen Fellfarbe und Charakter ist eher unwahrscheinlich.

Was ist das Besondere an Glückskatzen?

Glückskatzen sind die vierblättrigen Kleeblätter unter den Samtpfoten: Sie kommen sehr selten vor. Prägend für ihren Ruf als Talisman dürfte die mystische Interpretation der drei Farben in ihrem Fell sein, die in vielen Religionen mit bestimmten Dingen assoziiert werden: Schwarz für den Tod, Rot für das Leben und Weiß für die Wiedergeburt: der Kreislauf des Seins.

Seltenes und zugleich Symbolisches haben Menschen seit jeher als Glück bringend angesehen – und zwar kulturübergreifend. Beispielsweise waren vor allem dreifarbige Schiffskatzen unter Seefahrern begehrt, begünstigte ihre Anwesenheit an Bord doch eine sichere Fahrt, so der feste Glauben. Vermutlich fanden Glückskatzen, möglicherweise ausgehend vom asiatischen Raum, dadurch Verbreitung rund um die Welt.

Viele Mythen ranken sich um die Glückskatze

Im legendären Sachbuch „Brehms Tierleben“ schilderte der Autor 1893 die Glückskatze als „Feuerkatze“. Der Volksglaube besage, dass sie Menschen nicht nur Glück beschere, sondern auch vor Fieber und Feuer schütze, heißt es in dem Buch. Wie auch immer du zu der mystischen Seite der Glückskatze stehst – nachweislich handelt es sich bei ihnen um Tiere, die uns Menschen seit jeher faszinieren.

Die Farben der Glückskatze

„Glückskatze“ ist, wie oben erwähnt, der umgangssprachliche Ausdruck für eine Samtpfote, in deren Fell drei Farben vereint sind – und zwar stets die Kombination Weiß, Schwarz und Rot. Sollte deine Mieze daheim beispielsweise in Weiß, Grau und Schwarz gezeichnet sein, macht sie das nicht zur klassischen Glückskatze.

Das Prädikat „Glückskatze“ bekommt die bunte Samtpfote mit einem sogenannten „Schildpatt“-Muster zuzüglich weißer Partien. In Rassestandards wird das an einen Schildkrötenpanzer erinnernde Muster häufig als „Tortie“ ausgewiesen, abgeleitet vom englischen „Tortoise“ (Schildkröte). An anderen Stellen stößt man auf alternative Bezeichnungen wie „Tricolor“ oder „Schildpatt mit weiß“. Unerheblich für den Glückskatzen-Status ist die anteilige Gewichtung der drei Farben.

Wie auch immer man sie nennt: Dreifarbige Schildpatt-Katzen gibt es sowohl in der „ausgefärbten“ Variante als auch in den entsprechenden „verdünnten“ Farbnuancen. Ein solches Tier hat dann ein weiß-blau-cremefarbenes Fell. Die Schildpattzeichnung kann außerdem in Kombination mit einer Tabby-Musterung (getigert, gestromt, getupft oder „getickt“, das bezeichnet die Bänderung der einzelnen Haare) vorkommen. Der Experte spricht in diesen Fällen von einem „Torbie“-Muster.

Wie kommt es zur Glückskatzen-Fellzeichnung?

Natürlich ist auch bei Glückskatzen die Fellfarbe letztendlich eine Sache der Genetik. Um es stark vereinfacht zu erklären:

  • Die „Farbinformation“ liegt bei Katzen jeweils auf dem X-Chromosom in der DNA verschlüsselt.
  • Davon hat die Katze zwei, der Kater eines – sein Y-Chromosom übt also keinen Einfluss auf die Fellfarbe der Nachkommen aus.
  • Bei den Nachkommen sind verschiedene Kombinationen der Chromosomen möglich, nämlich ein Zusammentreffen von jeweils einem der mütterlichen X-Chromosomen mit dem X-Chromosom des Vaters oder mit dem Y-Chromosom.
  • In letzterem Fall ist das Kitten männlich und „erbt“ die Farbe von seiner Mutter.
  • Trifft hingegen X auf X, sind weitere Konstellationen möglich. Das ist einer der Gründe dafür, warum in einem Wurf verschiedenfarbige Kitten vorkommen können.

Natürlich wird die Genetik der Farbvererbung von zusätzlichen, komplexeren Faktoren bestimmt, die unter anderem beeinflussen, welche Farben sich „durchsetzen“. Zur Veranschaulichung des Systems sollte jedoch dieser vereinfachte Exkurs genügen.

Eine mehr oder weniger ausgeprägte Scheckung ist übrigens keine „Farbe“ im eigentlichen Sinne. Die weißen Fellpartien entstehen vielmehr infolge des Ausfalls oder einer Einschränkung jener Zellen, die den Farbstoff Melanin produzieren. „Weiß“ bedeutet also das „Fehlen von Farbe“.

Wie entsteht die einzigartige Fellzeichnung der Schildplatt-Katze?

Zurück zur Schildpatt-Katze: Tritt etwa der Fall ein, dass eine Katze beispielsweise über ihr X-Chromosom die Farbinformation „Schwarz“ weitergibt und diese mit „Rot“ vom X-Chromosom des Katers zusammentrifft, können diese Farben sich an verschiedenen Körperpartien manifestieren, da beide dominant vererbt werden. Falls dann zusätzlich als weiterer Faktor die Erbanlage für „gescheckt“ hinzukommt, wäre das Ergebnis ein weibliches Glückskätzchen.

Was für eine Rasse ist eine Glückskatze?

Katzen mit einem dreifarbigen Fell bilden keine eigenständige Rasse. Eine Glückskatze kann also bei allen Rassen vorkommen, Voraussetzung ist das Vorhandensein der notwendigen „Farbinformationen“ für Rot und Schwarz sowie die Anlage zur Scheckung innerhalb des verfügbaren Genpools. Der Schildpatt-Farbschlag mit Weiß lässt sich jedoch nicht gezielt züchten.

Unwahrscheinlich ist das Auftauchen einer Glückskatze bei den sogenannten Pointkatzen (etwa Siamkatze oder Thaikatze), denn bei diesen Rassen sind noch andere Faktoren an der Farbvererbung beteiligt. Die Felllänge hat hingegen keinen Einfluss: Glückskatzen gibt es sowohl unter Kurzhaarrassen als auch unter Langhaarrassen.

Unter diesen Rassen ist vergleichsweise häufig eine Glückskatze zu finden:

Es gibt allerdings eine Katzenrasse, bei der die dreifarbige Schildpattzeichnung vermehrt zu finden ist: Die Japanese Bobtail oder „Crysanthemenkatze“. Bei der asiatischen Rassekatze mit dem charakteristischen Stummelschwanz sind Schecken häufig und dreifarbige Tiere besonders begehrt. In der Landessprache nennt man sie „Mike-neko“, das heißt „Drei-Fell-Katze“.

Aus Asien sind zahlreiche Anekdoten über solche dreifarbigen Katzen bekannt, die in kritischen Situationen Menschen Glück gebracht oder Unheil abgewendet haben. Sicher ist dir beim Besuch in einem asiatischen Restaurant schon einmal eine mechanische winkende Katze aufgefallen. Diese Dekoration trägt einen Namen: Maneki-neko („Winkekatze“). Traditionell wird diese Art von Statuette nach dem Vorbild der Mike-neko gefertigt und soll – was sonst – Glück bringen.

Perserkatze und Japanese Bobtail gelten als Qualzucht

So besonders bestimmte äußere Merkmale mancher Rassen auch sind – sie gehen oft mit gesundheitlichen Einschränkungen für die Tiere einher. Die Japanese Bobtail und die Perserkatze sind Beispiele für Zuchtformen, die arttypisches Verhalten oder die Gesundheit beeinträchtigen. Sie gelten daher als Qualzucht.

In welchen Ländern gilt eine dreifarbige Katze als Glücksbringer?

Aufgrund ihrer Seltenheit und ihrer Schönheit wird eine Schildpatt-Katze nahezu rund um den Globus als Glückskatze gefeiert. Fast überall in Europa und darüber hinaus lieben Menschen Calico-Katzen.

  • In den USA werden Glückskatzen als Talismane hochgeschätzt. Dreifarbige Katzen wurden 1985 zu den Staatskatzen des Bundesstaats Maryland gekürt.
  • In Irland gilt eine Glückskatze als ein guter Hausgeist, der das Zuhause vor Unglück, Einbrechern und vor allem vor Feuer schützt. Es gibt sogar einen Aberglauben, dass eine dreifarbige Katze durch ihre Berührung Warzen heilen kann.
  • In Japan begleitet eine dreifarbige Glückskatze oft Fischer auf ihren Kuttern und soll sowohl einen reichhaltigen Fang bringen als auch Unwetter abwenden.

Ob dreifarbige Katzen tatsächlich Gefahr und Unglück abwenden können, bleibt ungewiss. Doch eins steht fest – es macht glücklich, dein Zuhause mit einem gemütlichen, intelligenten und lebensfrohen Tier teilen zu dürfen.

Hat eine Glückskatze einen besonderen Charakter?

Den Charakter einer Katze an ihrer Farbe festmachen zu wollen, ist schwer möglich. Fest steht: Die Zugehörigkeit zu einer Rasse mit oder ohne Stammbaum gibt wesentlich deutlichere Hinweise auf mögliche Ausprägungen des Wesens als das Fell. Und selbst innerhalb einer Katzenrasse gilt: Überall gibt es Exemplare, die anders ticken als der Rest der Familie.

Einem möglichen Zusammenhang von Charakterzügen und Fellfarben versuchte eine kalifornische Universität auf den Grund zu gehen. Aus einer Umfrage unter 1400 Katzenhalterinnen und -haltern kristallisierten sich tatsächlich einige Erkenntnisse heraus: Demnach seien Glückskatzen etwas eigenwilliger, temperamentvoller und legten divenhafteres Verhalten an den Tag als ihre Artgenossen. Sogar ein leicht erhöhtes Aggressionspotenzial wurde den Stubentigern bescheinigt. Unabhängige Erfahrungsberichte von Katzenfans behaupten allerdings das Gegenteil: Eine dreifarbige Glückskatze sei in der Regel aufgeschlossen, verschmust und menschenbezogen.

„Den“ Glückskatzen-Charakter gibt es nicht – jede Samtpfote hat ihre eigene, einzigartige Persönlichkeit. Wer eine solche liebenswerte Katze besitzt, hat in jedem Fall Glück gehabt!

Warum ist eine Glückskatze nahezu immer ein Weibchen?

Eine Glückskatze ist tatsächlich fast immer weiblich. Dies hat genetische Ursachen: Weibliche Embryos besitzen zwei X-Chromosomen, welche unter anderem die Fellfarbe Rot und Schwarz festlegen. Zwar wird während der Trächtigkeit ein X-Chromosom des Embryos unterdrückt, allerdings geschieht dies nicht gleichmäßig. Die Folge ist am Fell sichtbar – rote und schwarze Flecken der Glückskatze.

Der Anteil dreifarbiger Kater liegt bei weit weniger als einem Prozent. Die wenigen männlichen Glückskatzen erweisen sich zudem meist als unfruchtbar. Das liegt an einem Gendefekt namens „Klinefelter-Syndrom“, durch den die betroffenen Kater über ein doppeltes X-Chromosom verfügen.

Glückskatze – spannende Fakten und Trivia

In den USA nennt man dreifarbige Schildpattkatzen „money cat“ („Geldkatze“).

Die Glückskatze „Pudge“ aus Minnesota wurde als Instagram-Star berühmt: Charakteristisch ist ihr „Schnurrbart“ aus weißem Fell unterhalb der Nase. Als offiziell berufene „Bahnhofsvorsteherin“ gelangte ihre Artgenossin „Tama“ zu nationaler Popularität in Japan.

Wo kann ich eine Glückskatze kaufen?

Du weißt jetzt, dass Schildpatt-Katzen in vielen Rassen vorkommen können, aber auch unter Mischlingskatzen tauchen Calicos manchmal auf. Suchst du also gezielt nach einer Trikolor-Katze, frage einfach bei Katzenzüchtern nach, ob es in einem aktuellen Wurf eine Glückskatze gibt. Schaue auch in den Tierheimen, vielleicht wartet dein Glückskätzchen ungeduldig auf die Adoption.

Kann man Glückskatzen züchten?

Eine Glückkatze ist immer eine Laune der Natur und lässt sich nicht gezielt züchten. Mehr noch, es ist bisher nicht gelungen, dreifarbige Katzen so zu klonen, dass der Klon ebenfalls ein Calico ist. Eine Glückskatze zu finden bleibt Glückssache, was die Suche nach einem Trikolor unter den Katzen umso spannender macht.

Was kostet eine Glückskatze?

Calicos sind beliebt und begehrt. Allerdings ist es nicht unbedingt so, dass ein Katzen-Talisman unerschwinglich ist. Vorwiegend wird der Preis eines Kittens durch seine Herkunft als eine reinrassige Katze oder ein niedlicher Katzenmischling bestimmt und schwankt dementsprechend.

Fazit: Eine Glückskatze ist etwas Besonderes

In Europa und in Fernost sowie in den USA gelten dreifarbige Schildpatt-Katzen als Glücksbringer. Eine Glückskatze oder Calico-Katze präsentiert sich in Rot, Schwarz und Weiß, wobei die Färbung genetisch bedingt ist. Glückskatzen sind keine Rasse, sondern viele Katzenrassen bringen Trikolor-Tiere hervor.

Als Glücksbringer gelten die dreifarbigen Katzen höchstwahrscheinlich, weil sie zum einen selten und zum anderen schön anzusehen sind. Sie weisen außer der Fellfarbe keine Besonderheiten auf. Die Tiere haben einen für ihre Rasse typischen Charakter und sind meist angenehme Begleiter für ihre Menschen.

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