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Babesiose: Hundemalaria – Symptome und Behandlung

17.04.2025 - Lesedauer: 9 Minuten

Hund liegt schläfrig auf einer Decke

Babesiose beim Hund ist eine ernstzunehmende Krankheit, die auf jeden Fall vom Tierarzt behandelt werden muss.

Babesiose ist umgangssprachlich als Hundemalaria bekannt und führt zur Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) und dadurch zu Blutarmut (Anämie). Die Erreger werden von infizierten Zecken auf den Hund übertragen. Auch in Mittelmeerländern ist diese Krankheit häufig vertreten. Unbehandelt führt die Babesiose oft zum Tod des Hundes. Daher ist es wichtig, dass du die Symptome kennst und im Notfall richtig handelst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Babesiose ist eine schwere Infektionskrankheit, die zeitnah behandelt werden muss.
  • Babesien werden in erster Linie von Zecken auf Hunde übertragen.
  • Die sichere Diagnose einer Babesiose ist nur in der Tierarztpraxis möglich.
  • Ein Teil der erkrankten Hunde reagiert gut auf die verfügbaren Babesiose-Medikamente.

Was ist eine Babesiose?

Babesiose ist eine parasitäre, von Babesien ausgelöste Erkrankung, die die roten Blutkörperchen deines Hundes zerstört. Dies kann schließlich zu einer Anämie (Blutarmut) führen. Babesien sind Einzeller aus der Gattung der Piroplasmen. Aus diesem Grund ist die Krankheit auch als Piroplasmose bekannt.

Wenn Hunde betroffen sind, wird von der kaninen Babesiose gesprochen. Die häufigsten Erreger sind Babesia canis und Babesia gibsoni, die durch Zeckenarten übertragen werden. Die kanine Babesiose ruft ähnliche Symptome beim Hund hervor, wie sie von der Malaria beim Menschen ausgelöst werden. Aus diesem Grund ist umgangssprachlich auch von der Hundemalaria die Rede.

Nahaufnahme Hund Auge Zecke

Wie bekommt der Hund Babesiose?

Babesiose wird durch Zecken auf den Hund übertragen. Diese Parasiten dienen den Babesien als Zwischenwirt. Sie wandern über den Speichel der Zecke auf ihren Hauptwirt, den Hund.

In der Vergangenheit wurden die Erreger in kleine und große Formen unterteilt. Die Differenzierung erfolgte anhand morphologischer Merkmale, dem Vorkommen in bestimmten Zeckenarten, der geographischen Verbreitung und der Schwere der ausgelösten Krankheitsverläufe. Neuere Untersuchungsmethoden auf molekularer Ebene ermöglichen eine Differenzierung der Babesien in verschiedene Arten, von denen allerdings nicht alle gefährlich für deinen Hund sind.

Überträger der Piroplasmen sind vor allem die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) und die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus). Sie stammen ursprünglich aus den warmen Mittelmeerländern. Daher galt die Babesiose beim Hund früher als reine Reisekrankheit, die sich das Tier während eines Urlaubsaufenthalts in Italien oder Spanien zugezogen hat. Inzwischen sind die Babesien tragenden Zeckenarten aufgrund des Klimawandels auch vermehrt in Deutschland und Österreich ansässig und dein Hund kann sich auch bei Spaziergängen in der heimischen Natur infizieren.

Begünstigt wird die Ausbreitung der Zecken durch milde Winter und früh im Jahr einsetzendes Tauwetter. Von den klimatischen Veränderungen profitieren nicht nur die Erreger selbst, sondern auch deren Vektoren wie etwa Nagetiere. Kleine Nagetiere dienen einigen der relevanten Zeckenarten während ihrer Entwicklungsphase als Wirt. Je größer die Nagetierpopulation ist, desto besser verbreiten sich die befallenen Zecken bereits in einem frühen Entwicklungsstadium.

Eine weitere Ansteckungsmöglichkeit, die bei erkrankten Hunden beobachtet wurde, ist die vertikale Übertragung. Damit ist die Infektion eines Jungtieres durch die leibliche Mutter gemeint. Hier kommt es zur Übertragung vor der Geburt der Welpen.

Auch der direkte Kontakt mit einem bereits infizierten Artgenossen kann die Ursache für eine Babesieninfektion sein. Voraussetzung ist ein enger körperlicher Kontakt, bei dem es zum Austausch von Körperflüssigkeiten wie Blut oder Speichel kommt. Babesien können also auch von Hund zu Hund übertragen werden.

Wie schnell ist die Übertragung von Babesiose nach einem Zeckenstich?

Nach dem Zeckenstich dauert es in der Regel zwölf bis 48 Stunden, bis die Zecke Babesiose überträgt. Denn erst, wenn die Zecke damit beginnt, Blut zu saugen, können die Piroplasmen in den Blutkreislauf des Hundes übertreten. Die Babesien dringen in die roten Blutkörperchen des Hundes ein und vermehren sich dort, was die roten Blutkörperchen zerstört (Hämolyse). Eine Folge davon ist Blutarmut (Anämie). Im weiteren Verlauf endet eine unbehandelte Babesiose beim Hund oft tödlich.

Welche Symptome zeigen Hunde bei Hundemalaria?

Je nach Art der Erreger unterschieden sich bei der Babesiose die Krankheitszeichen. Für Hunde relevant sind vor allem die Erreger Babesia canis und Babesia gibsoni. Gemeinsam haben alle Infekte mit diesen Piroplasmen die Hämolyse und die damit verbundene Blutarmut. Durch den zunehmenden Mangel an roten Blutkörperchen kommt es zu einem mangelhaften Sauerstofftransport im Körper. Auf Dauer führt dies zu Schädigungen an den Organen. Vor allem Herz, Leber und Nieren sind betroffen.

Etwa zwei bis drei Wochen nach dem Zeckenstich zeigt sich die Babesiose beim Hund durch folgende Symptome:

  • schlechtes Allgemeinbefinden
  • Müdigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Fieber
  • Fressunlust
  • Gewichtsverlust

Mit zunehmender Blutarmut durch die Zerstörung großer Mengen an roten Blutkörperchen kommen Anzeichen wie blasse Schleimhäute und Gelbsucht hinzu. Die Gelbsucht kommt daher, weil sich die abgestorbenen roten Blutkörperchen zersetzen. Den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) wandelt der Körper dabei in das gelbliche Bilirubin um, das sich vermehrt in Haut und Schleimhäuten sowie den Augen absetzt. Auch der Urin bekommt dadurch eine rötlich bis bräunliche Färbung.

Bei einem schweren Krankheitsverlauf kommt es bei Babesiose zur Zerstörung so großer Mengen an roten Blutkörperchen, dass dein Hund einen Schock erleiden kann. Weitere Komplikationen sind zum Beispiel:

  • Organschädigungen wie Nierenversagen
  • Flüssigkeitsansammlung in der Lunge
  • Atemnot und Husten
  • blutiger Nasenausfluss
  • Lähmungen und Bewegungsbeeinträchtigungen
  • epileptische Anfälle

Wie äußert sich eine Anämie beim Hund?

Von Blutarmut ist der gesamte Organismus betroffen und dementsprechend vielseitig sind die auftretenden Symptome. Ein eindeutiges Krankheitsbild, das auf eine Babesiose zurückzuführen ist, gibt es nicht. Die Unterversorgung mit Sauerstoff ruft häufig unspezifische Symptome hervor, die auch auf zahlreiche andere Ursachen zurückgehen können. Bemerkst du eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes bei deinem Hund, solltest du seinen Gesundheitsstatus im Auge behalten und im Zweifel eine Tierarztpraxis aufsuchen!

Wenn dein Vierbeiner nicht mehr mit der gewohnten Begeisterung spielen möchte oder die Gassirunden durch sein Revier nicht mehr genießt, kann eine Blutarmut durch eine Erkrankung wie Babesiose die Ursache sein. Auch ein verändertes Fressverhalten, verbunden mit einer Reduzierung des Gewichts, ist ein Hinweis, den du mit dem Team in deiner Tierarztpraxis abklären solltest.

Nach einem Zeckenbiss ist deine Aufmerksamkeit gefragt

Wurde dein Hund von einer Zecke gebissen, solltest du ihn in den darauffolgenden Tagen und Wochen im Auge behalten. Bemerkst du Auffälligkeiten in seinem Verhalten, solltest du tierärztlichen Rat einholen. Auch bei Dr. Fressnapf kannst du dich beraten lassen.

Wie sieht der Krankheitsverlauf bei Babesiose aus?

Ob und welche Symptome dein Hund bei Babesiose zeigt, hängt vom Schweregrad der Infektion ab. Zudem beeinflussen unterschiedliche Faktoren den Krankheitsverlauf. Dazu gehören vor allem:

  • Alter des Hundes
  • eventuelle Vorerkrankungen
  • Zustand des Immunsystems
  • Art der Babesien

Ein junger, gesunder Vierbeiner steckt die Erkrankung in der Regel besser weg und zeigt weniger ausgeprägte Krankheitszeichen als ein älteres oder krankes Tier. Unbehandelt endet die akute Form dieser parasitären Erkrankung dennoch häufig mit dem Tod des Tieres.

In der Folge einer akuten, nicht ausgeheilten Babesiose kann es zu einem chronischen Verlauf der Erkrankung kommen. Antriebslosigkeit und ein insgesamt herabgesetzter Gesundheitsstatus halten über Monate an und schwächen deinen vierbeinigen Mitbewohner möglicherweise erheblich. Auch eine vermeintlich überstandene Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Erreger unbemerkt im Hundekörper verblieben sind. Auslösende Faktoren sind etwa chirurgische Eingriffe oder akute Erkrankungen. Insbesondere Krankheiten, die eine immunsuppressive Therapie erfordern, kommen für die Reaktivierung einer Babesiose infrage.

Tierarzt krault Hund unter dem Kinn

Wie lässt sich Babesiose behandeln?

Besteht der Verdacht auf Hundemalaria, wird in der Tierarztpraxis eine Blutuntersuchung angeordnet, um sicherzugehen. Manchmal gelingt es mit den herkömmlichen Mitteln vor Ort nicht, den Erreger nachzuweisen. Dann muss die Blutprobe unter Umständen an ein externes Labor geschickt werden.

Bei einer diagnostizierten Babesiose beim Hund erfolgt die Behandlung mit speziellen Medikamenten. Dein Liebling wird dabei engmaschig tierärztlich betreut.

Welches Mittel hilft gegen Hundemalaria?

Babesien sind einzellige Parasiten, gegen die sogenannte Antiprotozoika helfen. In diesem Fall wird ein Medikament mit dem Wirkstoff Imidocarb gespritzt, welches gegen die Parasiten wirkt. In der Tierarztpraxis deines Vertrauens erhältst du detaillierte Informationen darüber, welche Medikamente bei einer Babesiose des Hundes wirksam sind.

Ist die Erkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, kann eine Behandlung weiterer Komplikationen erforderlich sein. Bei großer Blutarmut kann beispielsweise die Gabe einer Bluttransfusion notwendig sein. Andere Folgeerkrankungen wie Nieren- oder Herzschäden bekommen ebenfalls eine geeignete Therapie.

So kannst du einer Babesiose vorbeugen

Der beste Schutz vor Babesiose ist ein guter Zeckenschutz. Verwende spezielle Präparate, um Zecken abzutöten und fernzuhalten. Lass dich dazu tierärztlich beraten. Neben Zeckenmitteln gehört auch das regelmäßige Absuchen deines Lieblings nach Spaziergängen zu einem wirkungsvollen Zeckenschutz. Mache es zur Gewohnheit, das Tier gleich nach euren Ausflügen in Wald und Flur zu kontrollieren. Zecken lieben das feuchte Klima von Wiesen, Waldrändern, Flussniederungen oder Seen. Hier solltest du besonders achtsam sein. Die Hochsaison dieser Blutsauger ist im Frühjahr und im Herbst. Doch die Zecke ist äußerst robust und anpassungsfähig. Sie überlebt sogar Nachtfröste und große Hitze.

Was schützt vor Hundemalaria?

Neben der sorgfältigen Kontrolle auf Zecken als vorbeugende Maßnahme gibt es für Hunde eine Impfung gegen Babesiose. Sie wirkt lediglich gegen einige Arten und schützt nicht direkt vor der Infektion, jedoch kann sie gegen einen Ausbruch der Erkrankung vorbeugen bzw. die Symptome abmildern. Lass dich dahingehend in deiner Tierarztpraxis beraten.

Ist Babesiose beim Hund heilbar?

Durch die Medikamentengaben sterben die Parasiten im Normalfall ab und der Hund erholt sich im günstigsten Fall wieder vollkommen von der Infektion. Voraussetzung dafür ist, dass die Therapie zeitnah begonnen wurde und keine Folgeerkrankungen auftreten.

Ist mein Hund besonders gefährdet?

Grundsätzlich erkranken Hunde jeder Rasse und jeden Alters an Babesiose. Besonders gefährdet sind jedoch Hunde, deren Immunsystem geschwächt ist. Vorerkrankungen kommen als Ursache für ein angeschlagenes Immunsystem ebenso infrage wie ein hohes Alter. Aber auch Jungtiere, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist, erkranken leichter an Babesiose.

Unterstützung des Immunsystems

Ausreichend Bewegung, ein stressfreies Umfeld und eine ausgewogene Ernährung tragen viel zum intakten Immunsystem eines Hundes bei. Durch ideale Haltungsbedingungen kannst du einiges dazu beitragen, dass eine Babesieninfektion bei deinem Hund einen milden Verlauf nimmt und nicht reaktiviert wird. Auch Dr. Fressnapf steht dir beratend zur Seite und unterstützt dich und deinen Hund.

Ist Hundemalaria auf den Menschen übertragbar?

Hundemalaria ist nicht auf den Menschen übertragbar. Babesiose kommt zwar nicht ausschließlich bei Hunden vor, sondern auch eine ganze Reihe von Säugetieren und sogar der Mensch werden von den gefährlichen Erregern befallen. Doch die humane Babesiose ist eine seltene Erkrankung, die nur durch wenige Babesiearten übertragen wird. Die bei Hunden häufig vorkommenden Babesienarten gelten für den Menschen nicht als gefährlich und lösen keine Zoonosen aus.

Fazit: Schnelles Handeln bei Babesiose

Steht der Verdacht einer Babesiose im Raum, solltest du dich mit deinem Hund umgehend in eine Tierarztpraxis begeben. Die Gefahr eines schweren oder sogar tödlichen Verlaufs kann mit einer zeitnahen, umsichtigen Behandlung deutlich verringert werden. Zeckenschutz und Impfung gehören zu den präventiven Maßnahmen, die eine Babesiose verhindern oder zumindest abmildern. Auch das regelmäßige Absuchen nach Zecken solltest du in den Alltag mit deinem vierbeinigen Freund integrieren.

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