Hundehusten – ein Symptom mit vielen Gesichtern
02.12.2024 - Lesedauer: 3 Minuten
Husten beim Hund kommt häufig vor. Dabei ist das Husten ein Abwehrmechanismus des Körpers gegen Reizungen oder Fremdkörper. Oft stecken harmlose Ursachen dahinter, der Husten kann aber auch Symptom einer ernst zu nehmenden Erkrankung sein. Hier erfährst du, was Hundehusten auslöst und was du dagegen unternehmen kannst.
Der Hund hustet: Was sind die Ursachen?
Auch Hunde können Husten haben – und die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Der Husten selbst ist keine Krankheit, sondern ein Symptom einer Erkrankung beziehungsweise ein Abwehrmechanismus des Körpers. Der Tierarzt unterscheidet zwischen unproduktivem, das heißt trockenem Husten ohne Auswurf und produktivem Husten mit feuchtem Auswurf. Letzteres kann sich in Husten und Würgen des Hundes äußern. Beide Hustenarten können akut oder chronisch auftreten.
Das sind die häufigsten Ursachen für Husten beim Hund:
- Verschluckte Fremdkörper in den oberen Atemwegen wie Stock- und Knochensplitter, Grashalme, Grannen (bei schlingenden Hunden eventuell auch eingeatmete Futterpartikel)
- Herzerkrankungen und damit verbundene Wassereinlagerungen in der Lunge
- Parasiten wie Lungen- und Herzwürmer
- Infektionskrankheiten, vor allem Zwingerhusten und Staupe, aber auch Bronchitis oder Lungenentzündung
- Allergien und allergisches Asthma
- Schluckstörungen (Dysphagie)
- Tumore in den Atemwegen (vor allem wenn der Hund seit Monaten hustet: eventuell Einengung der Atemwege)
- Trachealkollaps (das Zusammenfallen der Luftröhre; speziell bei kleinen Rassen wie dem Chihuahua beobachtet)
Gut zu wissen: Du als Halter kannst deinen Hund mit einer Erkältung anstecken.
Hund hat Husten – was tun?
Ein gelegentliches Husten ist nicht ungewöhnlich und kann harmlose Ursachen haben. Dauert das Husten beim Hund mehrere Tage an oder sind Blutbeimengungen im Auswurf erkenntlich, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Das Gleiche gilt, wenn weitere Symptome wie Fieber, verminderter Appetit oder Bewegungsunlust hinzukommen.
Der Zwingerhusten-Komplex: Vorbeugen ist besser als heilen
Eine der häufigsten Ursachen für Hundehusten ist der sogenannte Zwingerhusten-Komplex. Der Name ist etwas irreführend, längst sind nicht nur Tiere in Zwingerhaltung betroffen, sondern generell Fellnasen, die mit mehreren Artgenossen leben oder viel Kontakt zu anderen Hunden haben, zum Beispiel auf dem Hundeplatz. Hinter dem Zwingerhusten stecken verschiedene Viren und Bakterien – wie Canine Parainfluenzavirus (CPIV), das Canine Herpesvirus (CHV), das Canine Adenovirus Typ 2 (CAV-2) und das Bakterium Bordetella bronchiseptica –, die per Tröpfcheninfektion von Hund zu Hund übertragen werden. Auffällig ist, dass die Hunde schon bei einem leichten Druck auf die Luftröhre, etwa durch das Halsband, mit dem Husten beginnen. Hunde, die an einem bakteriellen Zwingerhusten leiden, weisen weitere Symptome wie feuchten Husten, rasselnde Atemgeräusche, Niesen und Fieber auf. Der Hund hustet nachts und kommt kaum zur Ruhe.
Hast du den Verdacht, dass dein Hund an Zwingerhusten erkrankt ist, solltest du ihn dem Tierarzt vorstellen, der eine genaue Diagnose stellen und dem Tier geeignete Medikamente verschreiben kann. Wenn deine Fellnase einen Zwingerhusten hat, solltest du zwei Wochen keine Hundebegegnungen zulassen, um andere Tiere nicht anzustecken.
Tipp:
Gegen Zwingerhusten gibt es eine Impfung, die die Krankheit nicht hundertprozentig verhindert, aber zumindest im Fall einer Infektion für einen deutlich milderen Verlauf sorgt. Sie kann in Mehrhundehaushalten sinnvoll sein, ebenso wenn der Hund in eine Tierpension muss oder du viel mit ihm auf den Hundeplatz gehst.
Weitere prophylaktische Maßnahmen gegen den Husten bei Hunden
Oft hat der Hundehusten harmlose Ursachen, wie etwa zu trockene Raumluft. Hunden, die ihr Futter runterschlingen und dabei Futterpartikel einatmen, kann ein spezieller Futternapf helfen, langsamer zu fressen: ein sogenannter Anti-Schling-Napf. Hängt dein Hund vor Aufregung oft in der Leine, empfehlen wir dir ein Geschirr statt eines Halsbandes zu verwenden, da dieses keinen Druck auf die Luftröhre ausübt.
Stelle in der kalten Jahreszeit ausreichend Bewegung an der frischen Luft sicher, um das Immunsystem zu stärken. Trockne deinem Hund das Fell nach dem Gassigang ab und verhindere das Fressen von Schnee.
Der Hund hat Husten – Krankenpflege
Wie für den Menschen auch gilt für Hunde, dass der Körper Zeit braucht, um sich auszukurieren. Du kannst deinem Hund die Rekonvaleszenz erleichtern, indem du
- gute Raumluft schaffst – um die 60 Prozent gelten als optimal,
- nur kurze Gassistrecken einplanst,
- den Hund genügend schlafen lässt und
- auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achtest.