Tosa Inu: vom „Kampfhund“ zum Kameraden

31.01.2025 - Lesedauer: 3 Minuten

Tosa Inu Hund steht auf einer Wiese

Der Tosa Inu, auch Sumo-Inu oder Japanische Dogge genannt, ist die grĂ¶ĂŸte der japanischen Hunderassen. Außerhalb des Inselreiches sind die riesigen Hunde nur selten anzutreffen. Dabei handelt es sich bei dem wĂŒrdevollen Koloss mit der Engelsgeduld um einen Ă€ußerst loyalen und treuen Vierbeiner, der kinderlieb und selbstbewusst als Wachhund glĂ€nzt.

SteckbriefTosa Inu

Rasse
Tosa Inu
Herkunft
Japan
Klassifikation
Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
GrĂ¶ĂŸe
mindestens 60 Zentimeter (RĂŒden), mindestens 55 Zentimeter (HĂŒndinnen)
Gewicht
50 bis 70, gelegentlich bis 90 Kilogramm
Körperbau
groß, krĂ€ftig, breiter SchĂ€del mit krĂ€ftigem Fang, muskulöser Hals mit Wamme, hoher gerader RĂŒcken, lange Rute
Augen
klein, dunkelbraun, mit „wĂŒrdigem“ Ausdruck
Ohren
klein, hoch angesetzt und dĂŒnn; hĂ€ngen eng an den Backen anliegend
Fell und Farbe
kurzes, hartes Haar; schwarz, falb, rot, apricot, gestromt; gegebenenfalls kleine weiße Abzeichen
Besonderheiten
gilt in einigen BundeslĂ€ndern als „Listenhund“
Charakter
geduldig, gelassen, mutig, kinderlieb und gutmĂŒtig
Pflege
einfache Fellpflege
Gesundheit
keine rassetypischen Krankheitsdispositionen bekannt

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Rassegeschichte des Tosa Inu

Noch bis ins 20. Jahrhundert waren HundekĂ€mpfe in Japan traditionelle Unterhaltung. Anders als anderswo auf der Welt verliefen die KĂ€mpfe im Sumo-Stil: Große, muskulöse Hunde rangen einander zu Boden, ohne zu knurren oder zu beißen. Entsprechend bemĂŒhte man sich, imposante, unerschrockene Hunde zu zĂŒchten. Der Tosa Inu ist eine vergleichsweise junge Rasse: Durch Kreuzung des einheimischen Shikoku-Ken mit westlichen Typen wie Bulldoggen, Mastiffs, Doggen und Vorstehhunden entstand ab den 1870er-Jahren eine moderne Hunderasse. Der Rassename setzt sich aus seiner Ursprungsregion, der Stadt Tosa in der PrĂ€fektur KĂŽchi, und dem japanischen Wort fĂŒr Haushund – Inu – zusammen. Seit den Siebzigern wird die Rasse in Deutschland gezĂŒchtet, ist aber nach wie vor eine RaritĂ€t.

Charakter

Trotz seines Ehrfurcht gebietenden Äußeren ist das Wesen des Tosa Inu durch GutmĂŒtigkeit, Geduld und Gelassenheit geprĂ€gt. Um den Kampftrieb des Tieres zu triggern, bedarf es eklatanter Auslöser. Der Vierbeiner zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Coolness aus und eignet sich daher bei guter Erziehung und Sozialisation als Mitglied im Familienrudel. Dabei fokussiert er sich auf eine Bezugsperson, der er treu ergeben folgt. Fremde werden geflissentlich ignoriert.

Erziehung und Haltung

Der Tosa Inu ist heute primĂ€r als Wachhund im Einsatz. Sein eindrucksvolles Äußeres, gepaart mit seiner gelassenen und nervenstarken Art, machen ihn zum vierbeinigen Pendant eines routinierten TĂŒrstehers. Aufgrund seiner schieren GrĂ¶ĂŸe und StĂ€rke solltest du unbedingt ĂŒber eine gewisse physische PrĂ€senz und Kraft verfĂŒgen.

Obwohl Tosa zur Dickköpfigkeit neigen, lassen sie sich von Haltern mit etwas Hundeerfahrung und EinfĂŒhlungsvermögen gut erziehen. Du hast es mit einem klugen und gefĂŒgigen Tier zu tun, das jenem Menschen folgt, den es als Rudelchef akzeptiert.

FĂŒr eine Großstadthaltung in der Etagenwohnung ist der Tosa schlicht zu groß. Ideal ist es, wenn er freien Zugang zu einem Garten oder weitlĂ€ufigem GelĂ€nde hat, das er pflichtbewusst bewachen kann.

Anderen Hunden gegenĂŒber neigt der Tosa Inu zu Dominanz. Es ist daher vorteilhaft, wenn du bereits Jungtieren durch Welpengruppe und Hundeschule und regelmĂ€ĂŸige Begegnungen auf der Hundewiese den Kontakt zu Artgenossen ermöglichst.

Pflege des Tosa Inu

Die Pflege des kurzhaarigen Hundes ist simpel. Gelegentlich sollte das Fell gebĂŒrstet werden. Auch rassespezifische, erbliche Gesundheitsrisiken sind nicht bekannt. Aufgrund der GrĂ¶ĂŸe besteht eine Neigung zu HĂŒftgelenksdysplasie.

Besonderheiten

Der Tosa Inu ist in Deutschland in folgenden BundeslÀndern als sogenannter Listenhund klassifiziert:

Die Haltung der Rasse ist dort untersagt oder mit besonderen Auflagen und höheren Steuern verbunden. Hinzu kommen möglicherweise Wesenstests fĂŒr das Tier und Sachkundenachweise fĂŒr den Halter. Informiere dich vor dem Kauf eines Tosa Inu ĂŒber die Bedingungen in deinem Bundesland und bedenke, dass auch Reisen mit dem Hund erschwert sind. Adressen seriöser ZĂŒchter erfĂ€hrst du ĂŒber den VDH (Verband fĂŒr das Deutsche Hundewesen), Details zu den jeweiligen Verordnungen in den BundeslĂ€ndern sind oben verlinkt.

Andere japanische Rassen, die dir auch gefallen könnten:

  • Shiba Inu: In seinem Heimatland Japan zĂ€hlt der Shiba Inu trotz starker Konkurrenz durch europĂ€ische Kleinrassen nach wie vor zu den beliebtesten Rassen. Kein Wunder: Shiba Inus zeigen sich ihrem auserwĂ€hlten Menschen gegenĂŒber treu und anhĂ€nglich und begeistern mit ihrer Intelligenz und angenehmen Art.
  • Akita Inu: In Japan sind Hunde hoch angesehen – so sehr, dass einige typische Rassen sogar in den Status eines „nationalen Naturdenkmals“ erhoben wurden. Beim Akita Inu war das 1931 der Fall. Heute erfreut der große Hund mit seiner charakteristischen Erscheinung sich internationaler Beliebtheit.
  • American Akita: Der American Akita und der moderne japanische Akita Inu haben einen gemeinsamen Vorfahren: den traditionellen japanischen Akita. Der American Akita, auch „Great Japanese Dog“ genannt, ist grĂ¶ĂŸer, schwerer und insgesamt wuchtiger als sein GegenstĂŒck aus dem Kaiserreich.
  • Hokkaido: Der Hokkaido ist ein ausgezeichneter Jagd- und Wachhund, dessen Erziehung allerdings in erfahrene HĂ€nde gehört. Der sensible Hund hört in der Regel nur auf eine Bezugsperson, die er eindeutig als RudelfĂŒhrer akzeptieren muss.

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