Ein Welpe zieht ein
01.12.2022 - Lesedauer: 8 Minuten

Du möchtest dir einen Hund anschaffen? Welche Rasse passt zu dir? Vielleicht ist die Wahl aber auch schon getroffen. Jetzt geht es ans Vorbereiten. Wir haben dir hier wichtige Informationen zusammengestellt und geben Tipps, wie du die ersten Tage mit Hund möglichst stressfrei gestalten kannst.
- Welcher Hund soll es sein?
- Wo kaufe ich einen Hund?
- Organisatorisches rund um den Hund
- Ein Welpe zieht ein: Was du vor dem Einzug beachten solltest
- Die erste Autofahrt mit deinem neuen Familienmitglied
- Ein Welpe zieht ein: der erste Tag
- Sicherheit, Erziehung und Bindung
- Regelmäßiges Gassigehen und Ruhezeiten
- Ein Welpe zieht ein – als Zweithund
- Ein Welpe zieht ein: Fazit
Welcher Hund soll es sein?
Wenn du noch ganz am Anfang stehst, hier ein paar Denkanstöße:
- Wie sieht mein/unser Tagesablauf aus? Welches Bewegungsbedürfnis können wir dem Hund erfüllen?
- Was schätzen wir besonders an einem Hund? Soll er wachsam, gesellig oder vor allem verschmust sein?
- Bei welchen Aktivitäten soll der Vierbeiner dabei sein?
- Mit welche „Haarlast“ können wir leben? Wie viel Pflege wollen wir in unseren Hund stecken?
- Soll sich der Hund mit z. B. Kindern, Katzen oder Pferden verstehen?
Vermeide es bitte, dir eine Hunderasse zuzulegen, die „gerade alle haben“ oder weil jemand anderes davon schwärmt. Während der passionierte Jogger mit Haus und Garten seinen Husky liebt, könnte das für dich als Stadtmensch in einer kleinen Wohnung und mit Fitnessstudio-Abo schnell frustrierend werden – und für den Hund erst recht! Rassefinder im Internet können bei den Überlegungen helfen. Auch Rasseportraits, die es zuhauf gibt, geben einen ersten Einblick – auch, wenn jeder Hund individuell ist.
Wo kaufe ich einen Hund?
Wenn die Wahl auf eine Rasse oder einen Typ Hund (es gibt tolle Mischlinge!) gefallen ist, musst du recherchieren, wo du ihn am besten bekommst. Verantwortungsvolle Züchter und offizielle Tierheime könnten die ersten Anlaufstellen sein. Natürlich kannst du auch von Privatpersonen oder von Pflegestellen von Tierschutzvereinen einen Hund erhalten. Empfehlungen sind hier, wie so häufig, hilfreich. Du kannst auch in der Tierarztpraxis vor Ort nach guten Kontakten fragen.
Wichtig ist: Vermeide Autobahnkäufe aus dem Kofferraum und andere dubiose Geschäftspraktiken! Die Wahrscheinlichkeit, dass der Welpe dann nicht gesund ist oder bereits psychisch traumatisiert, ist leider relativ groß.
Es sollte immer möglich sein, dass du den Welpen im Vorhinein besuchst und das mehr als einmal. Wie lebt er, sind seine Mutter und seine Wurfgeschwister auch zu sehen? Er sollte geimpft, gechippt und entwurmt sein, ehe er zu dir zieht. Und er darf nicht zu früh von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt werden. Andernfalls droht mangelndes Sozialverhalten.
All das hat seinen Preis: Wenn Welpen für sehr wenig Geld angeboten werden, sollte dich das zumindest stutzig machen!
Organisatorisches rund um den Hund
Endlich, du hast deinen Traumhund gefunden und weißt auch, wann er einziehen soll.
Hier eine kleine Checkliste, um was du dich am besten im Vorhinein kümmern solltest:
- Hundehalsband oder Geschirr?
- Was möchtest du füttern? Trocken- oder Nassfutter?
- Ab wann muss der Hund zur Steuer angemeldet werden?
- Vorschriften der örtlichen Verwaltung zur Hundehaltung (Anleinpflicht, etc.)
- Schließe eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung ab.
- Such dir einen Haustierarzt.
- Gibt es in der Nähe eine Welpenschule?
- Wer betreut im Krankheitsfall deinen Hund?
Zur Entscheidungsfindung helfen sowohl Gespräche mit anderen Hundehaltern als auch persönliche Präferenzen (z. B. zur Wahl der Welpenschule). Für Gesundheitsthemen ist immer der Tierarzt ein passender Ansprechpartner, der dich gern auch über die Fütterung berät.
Zur Welpen-Erstausstattung haben wir hier Tipps für dich gesammelt.
Ein Welpe zieht ein: Was du vor dem Einzug beachten solltest
Schon vor seinem Einzug solltest du die Wohnung welpensicher machen: Schütz den neugierigen Bewohner vor Elektrokabeln, giftigen Pflanzen oder steilen Treppen. Bring auch vorsorglich die edlen Teppiche in Sicherheit.
Da der junge Hund noch nicht weiß, was er darf und was nicht, bring alle Gegenstände außer Reichweite des Welpen, die ihn bei seinen Erkundungstouren durch sein neues Zuhause gefährden könnten oder die dir lieb und teuer sind. Je geringer das Risiko für Hund und Hausrat ist, desto entspannter kannst du dich voll und ganz um deinen Schützling kümmern.
Entscheide, wo der feste Futterplatz sein soll und an welchen Stellen Hundekissen oder Decken liegen können. Darf er aufs Sofa? Ins Bett? Dies sollte beschlossen sein, bevor der kleine Racker einzieht und dann konsequent verfolgt werden.
Vor allem in den ersten Nächten wird der Welpe sein kuscheliges Rudel vermissen. Es tut ihm gut, wenn sein Hundebett in deiner Nähe steht, wo er deine Anwesenheit spüren kann. Deine streichelnde Hand gibt ihm Sicherheit und Geborgenheit. Außerdem kannst du schnell reagieren, wenn die Welpenblase drückt.
Die erste Autofahrt mit deinem neuen Familienmitglied
Wenn du deinen Welpen von einem verantwortungsvollen Züchter oder aus dem Tierheim abholst, hat er vielleicht schon Bekanntschaft mit einem Auto gemacht. Das ist aber nicht die Regel. Stell dich also darauf ein, dass er Autofahren womöglich ziemlich aufregend findet!
Am besten besorgst du eine Transportbox, in die du eine Decke vom Züchter oder etwas anderes mit bekannten Gerüchen legst. Reagiere nicht auf jedes Winseln, aber versuche Kontakt zum Tier zu halten, um ihm so Sicherheit zu geben. Für längere Fahrten sollte Wasser an Bord sein. Auch eine Rolle Küchenpapier solltest du zur Hand haben, falls dem Hund vor Aufregung ein Malheur passiert oder er erbrechen muss.
Der Welpe zieht ein: Der erste Tag
Wenn der neue Bewohner das Haus oder die Wohnung betritt, gib ihm viel Zeit, die neue Umgebung zu erforschen. Biete ihm die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Halte an den ersten Tagen andere Menschen, die nicht zur Familie gehören, von dem Hund fern. Sag auch deinen Kindern, dass sie den Hund nicht bedrängen und ständig rufen sollen. So kann er in Ruhe ankommen und sich an die neue Umgebung gewöhnen.
Erkunde nun zusammen mit deinem Welpen die Wohnung, begrenz dies zunächst aber auf zwei bis drei Räume. Lass ihn ein wenig herumlaufen und sich umschauen.
Biete deinem neuen Mitbewohner über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten an. Wenn er vor lauter Aufregung nicht fressen mag, ist dies kein Grund zur Panik. In der Regel gibt sich das nach kurzer Zeit. Hilfreich ist es, zu Beginn das Futter zu füttern, dass er von „zu Hause“ kennt.
Manche Welpen sind nach kurzer Zeit sehr müde von der ganzen Aufregung. Trag deinen Welpen dann einfach zum für ihn vorgesehenen Liegeplatz und kuschle dort ein wenig mit ihm, bis er einschläft. Zuwendung ist in den ersten Tagen sehr wichtig, schließlich ist das Hundekind ja plötzlich ohne Mama und Geschwister. Am besten nimmst du dir Urlaub, um mit deinem Kleinen gemeinsam die Welt zu entdecken.
Sicherheit, Erziehung und Bindung
Obwohl du dem Hund viel Geduld und Verständnis entgegenbringen solltest, ist es wichtig, dass er von Anfang an lernt, was er darf und was nicht erlaubt ist. Dies gelingt am besten, wenn du unerwünschtes Verhalten ignorierst oder mit einem kurzen „Nein“ kommentierst und gutes Benehmen mit Lob und Leckerlis (in Maßen!) belohnst. Zeig ihm von Beginn an, dass es sich lohnt, sich an dir zu orientieren. Sei dabei konsequent, denn das macht dich für den Hund kalkulierbar und vertrauenswürdig.
Lern dein neues Familienmitglied in Ruhe kennen und gib ihm viel Zeit, seine Umgebung zu erkunden. Mit ausgiebigen Spielphasen und natürlich jeder Menge Streicheleinheiten baust du schnell eine Bindung zu deinem Welpen auf.
Gassigehen und Ruhezeiten
Der junge Hund muss sich etwa alle zwei Stunden erleichtern. In der Regel ist das sowohl nach dem Schlafen, nach dem Fressen, nach dem Spielen und auch in der Nacht der Fall. Du solltest seinem Timing zuvorkommen und regelmäßig mit ihm nach draußen gehen, bevor es zu spät ist.
Beobachte deinen jungen Hund außerdem gut. Du wirst schnell merken, wenn er unruhig wird und nervös umhertapst. Dann ist es wieder soweit: Die Welpenblase drückt. Biete ihm dann schnellstmöglich die Chance, sich zu lösen. So wird er auch schneller und leichter stubenrein.
Wichtig zu wissen ist, dass ein Welpe erst mit etwa vier Monaten seine Schließmuskeln eigenständig kontrollieren kann. Vorher verrichtet er seine Geschäfte, wenn er muss.
Der Babyhund braucht Bewegung und will die Umwelt erkunden, benötigt aber auch regelmäßige Ruhephasen. Sobald du merkst, dass er müde wird, ist es an der Zeit, den Heimweg anzutreten. In den ersten Wochen wird das schnell der Fall sein.
Damit dein Welpe zu einem gesunden Hund heranwachsen kann, benötigt er ganz viel Schlaf – bis zu 22 Stunden täglich. In dieser Zeit verarbeitet er das Erlebte und tankt Energie für neue Abenteuer. Sorg entsprechend dafür, dass der junge Hund seine benötigten Schlafpausen von einer halben bis zu einer Stunde mehrmals am Tag einhalten kann.
Ein Welpe zieht ein – als Zweithund
Wenn du bereits einen Hund hast, sind dir viele der Tipps schon bekannt. Gib deinem neuen Familienmitglied aber die Chance, dich zu überraschen! Jeder Hund ist einzigartig.
Damit die Integration ins Rudel gut klappt, sollten die Hunde langsam zusammengeführt werden. Starte auf neutralem Boden, z. B. draußen auf einer Wiese. Rückzugsmöglichkeiten im Wohnbereich sind sehr wichtig: Jeder Hund benötigt seinen eigenen Schlaf- und Futterplatz. Rangkämpfe sind anfänglich normal; bitte beaufsichtige deine Vierbeiner aber gut, falls es zu ruppig wird. Es kann auch sein, dass dein Ersthund wenig begeistert ist und / oder territorial reagiert. Wenn sich dies nicht mit der Zeit von allein gibt, hol dir Unterstützung bei einem qualifizierten Hundetrainer.
Schenk auf jeden Fall deinem Ersthund ausreichend Aufmerksamkeit, auch, wenn der Welpe so niedlich ist. Finde Aktivitäten, die beiden Hunden gemeinsam Spaß machen, das schweißt zusammen.
Ein Welpe zieht ein: Fazit
Mit ein bisschen Vorbereitung, einem Blick für die Bedürfnisse des Welpen sowie Liebe und Geduld klappt der Einzug des Vierbeiners gut.
Ein Hund zieht ein | FRESSNAPF
Der große Tag: ein neues Familienmitglied zieht bei uns ein! :-) Doch da der Umzug in ein neues Zuhause für Hunde sehr aufregend ist, gibt es einige Möglichkeiten, unserem Vierbeiner den Einzug so angenehm wie möglich zu gestalten.