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Puli: zotteliger Hirtenhund aus der Puszta mit einigen Hautproblemen

08.08.2025 - Lesedauer: 5 Minuten

Puli sitzt auf einer Wiese

Solltest du einmal einem großen Hund mit Dreadlocks ähnlichem Fell begegnen, zweifele nicht an deinem Verstand. Vielmehr triffst du auf einen Vertreter einer der ältesten Hunderassen Europas: den Puli (Mehrzahl: Pulik). Die kuriose Optik des Hundes mit den Dreadlocks ist freilich nicht das Einzige, das den Hütehund auch als Familienmitglied so beliebt macht. Pulik haben einen loyalen und gewitzten Charakter. Ihr Platzbedarf und Bewegungsdrang dürfen aber nicht unterschätzt werden und sprechen entsprechend gegen eine Haltung in einer kleinen Großstadtwohnung. Auch die Probleme, die mit ihrem besonderen Fell einhergehen, sollte man sich bewusst machen.

Die Herkunft des Puli

Die lebhaften Pulik begleiteten schon im neunten Jahrhundert Hirten im Gebiet des heutigen Ungarn; eine gezielte Zucht der Rasse findet allerdings erst seit 1867 statt. In den Epochen davor gab es verschiedene politische Hindernisse, die die Verbreitung des Hundes vereitelten. Das Erscheinungsbild des Puli hat sich dennoch kaum gewandelt. Seit 1924 ist die Rasse anerkannt, unter anderen vom Züchter-Dachverband Fédération Cynologique Internationale (FCI).

Der Charakter des des Puli

Pulik sind Hütehunde durch und durch. Sie haben eine Mission, nämlich den Schutz ihrer Herde (alternativ: des Menschenrudels). Fremde – egal ob Mensch, Artgenosse oder anderes Tier – werden misstrauisch betrachtet und energisch verbellt. Gegenüber ihren direkten Bezugspersonen sind Pulik anhänglich und treu. Als typischer Herden-Manager tendiert die temperamentvolle Fellnase dazu, die Kontrolle zu übernehmen. Es gibt Anekdoten über Pulik, die spielende Kinder „zusammentreiben“. Ein weiteres bemerkenswertes Charaktermerkmal des liebenswürdigen Hundes: Fühlt es sich ungerecht behandelt, ist es gekränkt und zeigt das, indem es seinen Menschen stundenlang demonstrativ nicht beachtet.

SteckbriefPuli

Rasse
Puli
Herkunft
Ungarn
Klassifikation
Hütehunde, Treibhunde, Herdenschutzhunde
Größe
36 bis 45 Zentimeter
Gewicht
10 bis 15 Kilogramm
Körperbau
schlank, muskulös, „quadratischer“ Rahmen, aufgerollt getragene Rute
Augen
dunkel, mandelförmig
Ohren
Schlappohren
Fell und Farbe
bis bodenlange, schnurförmige Locken; schwarz
Besonderheiten
auffälliger „Hundegeruch“ bei Nässe
Charakter
mutig, wachsam, selbstständig
Pflege
aufwendig; besondere Technik zur Fellpflege
Gesundheit
Neigen zu Augenerkrankungen und Hauterkrankungen; das Fell sollte auf einer Länge gehalten werden, die die Beweglichkeit und Sicht des Hundes nicht einschränkt

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Erziehung und Haltung des Puli

Der ursprüngliche Puli hatte die Aufgabe, Herden von Schweinen, Kleinwiederkäuern oder Geflügel zu beschützen und zusammenzuhalten. Dafür muss der Hund in der Lage dazu sein, selbstständige Entscheidungen zu treffen. Die Haltung von Pulik sollte darum naturnah erfolgen. Wenn das Tier nicht ohnehin seiner Bestimmung gemäß eingesetzt wird (etwa zum Hüten einer Schafherde), benötigt es viel Auslauf, Anregung und vor allem: Aufgaben. Pulik sind sehr aktive Hunde und eignen sich zum Beispiel für Nasenarbeit oder Suchspiele. Seinen Menschen will der Puli gefallen: Lob und Ansprache sind wichtige Mittel der Erziehung.

Bei der Erziehung des Puli sind sanfte Beharrlichkeit und Empathie angesagt. Das Tier soll seinen Menschen als konsequenten Anführer akzeptieren, um nicht selbst den Alpha-Posten im „Rudel“ anzustreben. Ein Besuch in der Welpengruppe oder Hundeschule trägt zur Sozialisierung, Charakterfestigung und dem Einüben des Grundgehorsams bei. Um mit dem Puli ein ausgeglichenes Familienmitglied zu erhalten, ist also eine liebevolle und konsequente Erziehung das A und O.

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Pflege des Puli

Für die Fellpflege des Puli ist einige Zeit einzuplanen. Laut Rassestandard soll das Fell nicht gebürstet werden, sondern muss per Hand zu der unten beschriebenen Schnur-Struktur verzogen („gezottet“) werden. Gebadet werden sollte der Puli nur im Ausnahmefall. Sein Fell trocknet langsam, es besteht Erkältungsgefahr. Im Sommer kann es unter dem Fell sogar zur Stauhitze kommen. Das Haarkleid um die Afterregion muss geschnitten werden, ebenso das über den Augen, damit er den Durchblick behält. Das Puli-Fell sollte immer auf einer für das Tier praktikablen Länge gehalten werden. Wie das bei dieser besonderen Rasse am besten funktioniert, kann dir im Zweifel ein Tierarzt oder professioneller Hundefriseur erklären.

Besonderheiten des Puli

Das markante Fell des Puli bildet sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren. In einem natürlichen Prozess verfilzt das Deckhaar mit der Unterwolle, wodurch die an Rasta-Zöpfe erinnernden Fellschnüre entstehen. Damit dieser Filz sich nicht flächig ausbreitet, muss das Fell geordnet und zur Schnurfom gebracht werden. Das dichte Filzfell hat für den ursprünglichen Hütehund eine nützliche Funktion: Es schützt sowohl vor der Witterung als auch vor Bissen angreifender Wildtiere. Bei älteren Tieren kann das schwere Fell zur Belastung werden; der Hund sollte dann geschoren werden.

Vor der Anschaffung dieser Hunderasse muss einem bewusst sein, dass dieses besondere Fell auch einige gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Durch die lockige Struktur lässt sich Schmutz nur schwer entfernen, und die gesamte Fellpflege gestaltet sich entsprechend sehr aufwendig und schwierig. Dies begünstigt das Auftreten verschiedener Hautinfektionen durch Bakterien und Pilze sowie einen Befall mit Parasiten. Zudem kann das Fell die Augen reizen und dadurch Augenerkrankungen verursachen. Im Sommer wird den Hunden schnell zu warm, was zu Hitzestress führen und im schlimmsten Fall eine potenziell lebensbedrohliche Überhitzung droht.

Qualzucht-Hinweis

Diese Rasse wird in vielen Teilen der Welt als Qualzucht eingestuft.

Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen (sogenannte brachycephale Rassen) und weitere, bei denen extreme Ausprägungen im Körperbau (sehr langer Rücken, stark verkrümmte Beine, Wirbelsäulenveränderungen, übermäßiges Fellwachstum usw.) ein gesundes Leben unmöglich macht.

Ein verantwortungsvoller Tierhalter, der natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben seines Vierbeiners legt, sollte bei der Entscheidung für eine geeignete Rasse nicht nur auf hervorragende Charaktereigenschaften achten, sondern auch diese Hinweise unbedingt berücksichtigen.

Wir von Fressnapf setzen uns als verantwortungsbewusste Tierfreunde aktiv für das Wohlergehen der Tiere ein und möchten auf die Herausforderungen hinweisen, die bestimmte Zuchtpraktiken mit sich bringen. Daher vermeiden wir es bewusst, Bilder von Qualzuchten außerhalb expliziter Rasseportraits zu zeigen, um keine ungewollte Nachfrage zu fördern.

Uns ist zudem bewusst, dass viele Tierhalter nicht wissen, dass ihr geliebtes Haustier unter den Folgen einer Qualzucht leiden könnte. Unser Ziel ist es nicht, Schuldgefühle zu wecken, sondern durch informative Beiträge darüber aufzuklären und gleichzeitig Hilfestellungen zu geben, diesen Tieren ein möglichst gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen.

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