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Weißer Schäferhund – ein schöner, schlauer Schweizer

25.06.2024 - Lesedauer: 3 Minuten

Ein weißer Schäferhund trägt ein Wurfspielzeug.

Ein Schäferhund mit strahlend weißem Fell? Ein Albino, eine Laune der Natur? Nein: Ein Weißer Schäferhund oder Berger Blanc Suisse trägt seine ungewöhnliche Fellfarbe mit System. Vier Jahrzehnte lang war die weiße Variante des Schäferhundes als Fehlfarbe bei Züchtern verpönt, bei Fans der Hunde im Ausland aber weiterhin beliebt. So wurde der Weiße Schäferhund zur eigenen Rasse.

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Exil in Übersee

Die weiße Farbe eines Hundes war früher sehr praktisch: So verwechselten die Hirten in der Dunkelheit ihre Tiere nicht mit Wölfen. Als Ende des 19. Jahrhunderts die systematische Zucht des Deutschen Schäferhunds begann, waren auch weiße und helle Hunde in den Zuchten vertreten. 1933 wurde die weiße Farbe bei Schäferhunden jedoch zum Ausschlusskriterium für die Zucht erklärt. Man vermutete einen Zusammenhang zwischen Farbschlag und Gendefekt. In den USA und Kanada kümmerte man sich nicht um den neuen Standard und züchtete die schönen Weißen weiter, sodass die Rasse erhalten blieb und seit den 1970er Jahren von der Schweiz aus auch wieder in Europa Verbreitung findet. Der gültige Rassestandard wurde 2011 formuliert.

Wesen und Charakter des Weißen Schäferhundes

Man muss ihn einfach lieben, denn er ist ein Hund mit viel Herz und großer Anhänglichkeit. Sein Charakter ist ebenso ausgeglichen wie selbstsicher. Ein Weißer Schäferhund verhält sich Fremden gegenüber zunächst zurückhaltend, dabei aber weder ängstlich noch aggressiv. Das Wesen des Weißen Schäferhundes zeichnet sich durch große Intelligenz und Lernfreude aus. Er lässt sich ebenso leicht erziehen wie seine dunklen Verwandten. Auch hier heißen die Zauberworte: Liebe, Geduld und ein Leckerchen zur richtigen Zeit. Der ausgeglichene Charakter des Weißen Schäferhundes in Kombination mit seiner großen Arbeitsfreude, seine intellektuellen Fähigkeiten und sein Wunsch, den Menschen zu gefallen, machen ihn zu einem Top-Kandidaten für verantwortungsvolle Hundeberufe: Als Wach- und Schutzhund, Blindenführhund oder als (Lawinen-)Rettungshund findet er erfüllende Aufgaben.

Weisser Schäferhund rennt im Schnee

Erziehung und Haltung des Weißen Schäferhundes

Für die Haltung eines Weißen Schäferhundes solltest du Hundeerfahrung mitbringen, um mit konsequentem Auftreten einen ernstzunehmenden Rudelführer zu verkörpern und den Grundgehorsam durchzusetzen. Ein Weißer Schäferhund eignet sich nicht für die Wohnungshaltung, wenn er nicht gleichzeitig sehr viel Bewegung im Freien oder Auslauf im Garten bekommt. Eine Haltung in der Großstadt ist daher für den naturverbundenen Hund nicht optimal. Das große, agile Tier will sich bewegen – möglichst an der Seite seiner Menschen. Überhaupt bildet ein kluger Weißer Schäferhund mit seiner Menschenfamilie ein unschlagbares Team, das über eine pragmatische Beziehung zwischen Hund und Herrchen weit hinausgeht. Sinnvolle Beschäftigung findet das Tier bei allen Hundesportarten. Besonders begeisterst du ihn mit Spielen, bei denen seine Spürnase zum Einsatz kommen kann. Wenn er dich dann auch noch beim Radfahren, Joggen oder Reiten begleiten und im Wasser toben kann, hast du einen ausgeglichenen Hund an deiner Seite.

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Steckbrief Weißer Schäferhund

Rasse
Weißer Schäferhund (Berger Blanc Suisse)
Herkunft
Schweiz
Klassifikation
Hütehunde und Treibhunde
Größe
Rüde 60 bis 66 Zentimeter Schulterhöhe – Hündin 55 bis 61 Zentimeter Schulterhöhe
Gewicht
Rüde 30 bis 40 Kilogramm – Hündin 22 bis 35 Kilogramm
Körperbau
muskulös, gestreckt, leicht abfallende Kruppe und Rute
Augen
mittelgroß, mandelförmig, dunkel- bis mittelbraun, leicht schräggestellt
Ohren
etwas voran geneigte Stehohren
Fell und Farbe
dichte Unterwolle, Stockhaar oder Langhaarstockhaar; Farbe Weiß
Besonderheiten
galt ab 1933 als Fehlfarbe des Deutschen Schäferhundes, seit den 1970ern offizielle Rasse
Charakter
nervenstark, selbstsicher, dabei unbefangen und gutmütig, temperamentvoll
Pflege
regelmäßig, im Fellwechsel täglich kämmen
Gesundheit
Neigung zu Dysplasien von Hüfte und Ellenbogen, Entzündungen von Augenhornhaut und Ohren

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Pflege des Weißen Schäferhundes

Man sollte meinen, dass er Schmutz magisch anzieht, aber das ist nicht der Fall: Trotz des schneeweißen Fells ist die Pflege nicht allzu aufwendig: Ein Weißer Schäferhund muss regelmäßig gebürstet werden. Im Fellwechsel solltest du das täglich einplanen, um die lose Unterwolle zu entfernen. Wie alle Schäferhunde neigt auch der Weiße Schäferhund zu Hüft- und Ellenbogendysplasien. Verantwortungsvolle Züchter versuchen, diese erblichen Schwächen zu vermeiden.

Diese tollen Schäferhundrassen könnten dich auch interessieren:

  • Tervueren: Der Tervueren ist in Deutschland relativ selten. Er ist eine Variante des Belgischen Schäferhunds mit langem Fell. Charakteristisch ist das rote Haarkleid mit der schwarzen Maske.
  • Shetland Sheepdog: Shetland Sheepdogs können ihre Verwandtschaft mit den Langhaar-Collies nicht leugnen. Aber sie sind weitaus mehr als eine Miniaturausgabe von „Lassie“. Die sensiblen und intelligenten Shelties sind treue Begleiter.
  • Schipperke: Ein neugieriger Blick und steil aufgestellte Spitzohren – der Schipperke ist ein äußerst aufmerksamer Zeitgenosse. Der kleine belgische Schäferhund gilt als extrem wachsam und lässt sein Territorium und sein Ersatzrudel nicht aus den Augen.
  • Osteuropäischer Schäferhund: Der Osteuropäische Schäferhund ist die größere und schwerere Ausführung des Deutschen Schäferhundes. Diese Rasse blüht richtig auf, wenn sie zeigen darf, was sie kann. Sie führt Befehle willig aus und ist mit Konzentration und Eifer bei der Sache.
  • Malinois: Der Malinois ist ein äußerst cleverer, lebhafter und hochaktiver Arbeitshund mit belgischen Wurzeln. Die Hunderasse wird weltweit im Polizei- und Militärdienst eingesetzt. Erziehung und Auslastung des sportlichen Belgischen Schäferhundes stellen hohe Ansprüche an den Halter.
  • Holländischer Schäferhund: Der Holländische Schäferhund ist ein ehemaliger Hütehund und kam später als Wachhund oder Polizeihund zum Einsatz. Die Tiere sind aufgrund ihrer früheren Aufgabe eigenständig und benötigen eine liebevolle, aber konsequente Hand.
  • Groenendael: Der Groenendael will körperlich und geistig auf Trab gehalten werden: Mehrstündige Spaziergänge, Agility-Training oder Dog Frisbee sind ein Muss! Gibst du ihm die Möglichkeit, sich ausreichend auszupowern, wird er sich wunderbar in deine Familie einfügen.
  • Belgischer Schäferhund: Der Belgische Schäferhund ist heutzutage vor allem als Diensthund bei Polizei, Zoll oder Bundeswehr im Einsatz. Sein aufgewecktes, intelligentes Wesen und die sportliche Statur machen ihn zum idealen Partner auf vier Pfoten.

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