Lebenserwartung Katze: Wie alt werden Katzen?
07.01.2025 - Lesedauer: 9 Minuten

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Ob du ein Katzenkind oder einen schnurrenden Senior aus dem Tierheim zu dir nach Hause geholt hast: Sicherlich fragst du dich, wie lange die Samtpfote dich auf deinem Weg begleiten wird. Die Lebenserwartung von Katzen lässt sich pauschal nicht beziffern: Zu viele voneinander unabhängige Faktoren spielen eine Rolle. Es gibt jedoch Anhaltspunkte, an denen du dich orientieren kannst. Hier erfährst du, was du über das Alter von Katzen wissen solltest und wie du die Lebenserwartung deiner Katze erhöhen kannst.
- Wie alt werden Katzen im Durchschnitt?
- Kann ein Tierarzt das Alter einer Katze feststellen?
- Wie berechnet man das Alter einer Katze?
- Welche Faktoren können Einfluss auf die Lebenserwartung von Katzen haben?
- Wie beeinflussen typische Krankheiten die Lebenserwartung von Katzen?
- Wird eine Katze im Alter ruhiger?
- Wie kann ich die Lebenserwartung meiner Katze erhöhen?
- Was braucht meine Katze im Alter?
- Wie alt ist die älteste Katze der Welt?
- Fazit: Wie alt Katzen werden, hängt von vielen Faktoren ab
Das Wichtigste in Kürze
- Im Schnitt werden Katzen 16 bis 18 Jahre alt, wobei die Lebenserwartung der Katze von ihrem Gesundheitszustand sowie von ihren Lebensumständen abhängt. So erreichen unabhängige Freigänger meist nur ein Alter von zehn bis zwölf Jahren.
- Das Alter einer Katze lässt sich in der Tierarztpraxis anhand von mehreren Faktoren wie das Gebiss, der Muskelmasse und das Fellkleid nur ungefähr einschätzen. Wenn du Katzenjahre in Menschenjahre umrechnest, verstehst du besser, welche Lebensphase deine Mieze gerade durchlebt.
- Im Alter werden die Katzen meist ruhiger, aber auch gebrechlicher und brauchen mehr Fürsorge. Schone deine Samtpfote und schenke der alternten Katze möglichst viel Liebe.
Wie alt werden Katzen im Durchschnitt?
Zur groben Orientierung: Die Lebenserwartung einer Hauskatze liegt zwischen zwölf und 18 Jahren. Das ist ein sehr flexibles Zeitfenster, das sich dadurch erklärt, dass bereits die Definition von „Hauskatze“ keine sehr eng gefasste ist. So gibt es zum Beispiel Unterschiede beim Lebensalter verschiedener Katzenrassen: Manche Katzen werden im Schnitt älter als eine Vertreterin einer anderen Rasse. Außerdem spielt in die Statistik hinein, ob es sich bei dem einzelnen Tier um eine behütete Wohnungskatze, einen abenteuerlustigen Freigänger oder gar einen Streuner handelt. Zum Einfluss der einzelnen Faktoren später mehr.
Kann ein Tierarzt das Alter einer Katze feststellen?
Hast du eine Samtpfote aus dem Tierschutz adoptiert, ist das Alter der Katze oft unbekannt. Es ist auch nicht ganz einfach festzustellen, wie viele Jahre das Tier bereits auf dem Buckel hat.
Um das Katzenalter zu bestimmen, werden Kitten und Jungkatzen gewogen: Ein Neugeborenes bringt im Schnitt 100 Gramm auf die Waage, ein rund drei Monate altes Tier wiegt knapp ein Kilogramm. Bei ausgewachsenen Katzen ist die Altersbestimmung dagegen schwieriger. In einer Tierarztpraxis wird man einen prüfenden Blick auf das Gebiss werfen, denn ab einem Alter von etwa vier bis fünf Jahren treten bei den Miezen die ersten Zahnprobleme auf. Bei jungen Katzen lässt sich anhand des Milchzahngebisses und dem sich daran anschließenden Zahnwechsel, beziehungsweise bis zu dessen Abschluss noch in etwa das Alter über das Gebiss bestimmen. Nach dem achten Lebensmonat hat die Katze dann ihr vollständiges Ersatzgebiss und es wird schwieriger darüber Aussagen zum Alter zu treffen, da mögliche Zahnerkrankungen das Einschätzen deutlich erschweren. Die Augen der Katze verraten durch eventuelle Trübungen ebenfalls, ob die Samtpfote schon älter ist.
Auch das allgemeine Erscheinungsbild der Katzen gibt Auskunft darüber, ob es sich um eine junge oder bereits ältere Katze handelt. Im Alter wird die Muskulatur nicht nur schwächer, sondern die Muskelmasse nimmt insgesamt ab. Eine alte Katze wirkt etwas dünner, ihr Gesicht bekommt spitze Züge. Dies ist allerdings kein eindeutiger Indikator und kann stattdessen auch das Anzeichen einer chronischen Erkrankung sein.
Herkunft der Katze bei der Altersbestimmung mit einbeziehen
Der Zustand der Zähne, Augen und des Fellkleids hängt nicht nur vom Alter, sondern auch von der Pflege ab. So altern Freigänger oder Katzen aus schlechter Haltung äußerlich früher als gepflegte Wohnungskatzen, die umständehalber von ihren Haltern abgegeben wurden.
Alles in allem lässt sich das Alter deiner Katze sogar von einer Person mit tiermedizinischer Fachausbildung nur ungefähr schätzen und in eine junge, ausgewachsene oder ältere Katze einordnen.

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Wie berechnet man das Alter einer Katze?
Vielleicht willst du einschätzen, ob deine Mieze in ihrem Alter noch jung oder schon älter ist? Dann kannst du mit unserer Tabelle das Katzenalter in Menschenjahre umrechnen. In den ersten zwei Jahren entwickeln sich Kitten und Jungkatzen recht schnell, mit drei bis sechs Jahren ist deine Katze ausgewachsen, danach folgen die reifen Jahre und ab dem elften Lebensjahr ist die Samtpfote eine noch muntere Seniorin. Mit etwa 15 Jahren plagen die alternde Katze immer mehr Wehwehchen.
Freilich sind es genau wie bei Menschen nur Schätzwerte, denn manch ein Tier altert schneller, einem anderen wird hingegen die beste Gesundheit bis ins Greisenalter beschert. Wie alt Katzen werden, hängt sowohl von individuellen Besonderheiten eines Tieres als auch von seinen Lebensumständen und der Pflege ab.
Wie alt werden Freigänger-Katzen?
Freigänger haben statistisch mit circa zehn bis zwölf Jahren eine deutlich geringere Lebenserwartung als Wohnungskatzen. Dabei wird der Durchschnittswert durch das vermehrte Risiko tödlicher Unfälle und höherem Infektionsrisiko gesenkt. Streuner ohne menschliche Zuwendung erreichen im Schnitt nur das fünfte Lebensjahr.
Welche Faktoren können Einfluss auf die Lebenserwartung von Katzen haben?
Es gibt verschiedene Parameter, die Einfluss auf die Lebenserwartung einer Katze haben.
Lebensumstände: Lebt dein Tiger als Wohnungskatze, sind bei guter Pflege, Fütterung und vorbehaltlich Erkrankungen (siehe unten) 16 bis 18 Jahre ein nicht ungewöhnliches Alter.
Geschlecht: Die Lebenserwartung weiblicher Katzen scheint etwas höher zu sein als die von Katern. Sterilisierte beziehungsweise kastrierte Katzen werden gemäß Studien der American Veterinary Medical Association älter als intakte Katzen.
Rasse: Tatsächlich gibt es Katzenrassen, die vermehrt ein höheres Alter von 17 und mehr Jahren erreichen. Dazu gehören unter anderem Balinesen, Siamkatzen, Burmakatzen, Perser und Ragdolls. Auf der anderen Seite finden sich Rassen, die weniger lang leben. Oft sind rassetypische Krankheitsdispositionen dafür verantwortlich. „Kurzlebigere“ Rassen sind (statistisch) zum Beispiel Abessinier, American Wirehair, Bengal– und Rexkatzen.
Hinweis: Qualzuchten
Das 1999 im Auftrag der Bundesregierung und unter Mitwirkung des Deutschen Tierschutzbundes erstellte „Qualzuchtgutachten“ empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose, extrem kurzköpfige Zuchtformen und weitere, bei denen Extreme im Körperbau ein gesundes Leben unmöglich macht.
Verantwortungsvolle Tierhalter, die natürlich viel Wert auf ein gesundes, unbeeinträchtigtes Leben ihrer Katze legen, sollten diese Hinweise bei der Entscheidung für eine Rasse unbedingt ebenso berücksichtigen wie die Frage nach hervorragenden Charaktereigenschaften.
Wie beeinflussen typische Krankheiten die Lebenserwartung von Katzen?
Leider nehmen diverse Erkrankungen auch unabhängig von der Rasse Einfluss auf das Alter, das eine Katze erreichen kann. Zum Glück lassen sich viele verbreitete Krankheiten gut behandeln.
Katze mit FORL: Die Lebenserwartung wird durch die gefürchtete Zahnkrankheit nur indirekt beeinflusst. Bleibt FORL (feline odontoklastische resorptive Läsion) unbehandelt, kann es jedoch passieren, dass die Katze aufgrund von Zahnschmerzen zu wenig frisst und dabei Mangelerscheinungen entwickelt. Durch die unter Umständen sehr starken Schmerzen kann die Lebensqualität stark eingeschränkt sein. Schmerzen führen außerdem zur Ausschüttung von Stresshormonen, was wiederum für die Anfälligkeit für weitere Erkrankungen erhöht.
Katzen mit Asthma: Die Lebenserwartung ist, eine medikamentöse Behandlung vorausgesetzt, nicht grundsätzlich durch Asthma beeinträchtigt. Es bleibt allerdings das (seltene) Risiko, dass ein Asthmaanfall tödlich endet, wenn nicht sofort tierärztliche Hilfe erfolgt.
Katze mit Arthrose: Die Lebenserwartung beeinflusst die Gelenkverschleißerkrankung nicht, wohl aber beeinflusst Arthrose die Lebensqualität des Tieres.
Herzinsuffizienz: Ist die Katze herzkrank, kann die Lebenserwartung durch gezielte Medikation gewahrt werden. Dasselbe gilt für eine Katze mit Bluthochdruck: Die Lebenserwartung muss bei medikamentös eingestellten und betreuten Katzen nicht zwangsweise sinken. Die Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) bei der Katze kann sich negativ auf die Lebenserwartung auswirken.
Katze mit Anämie: Die Lebenserwartung hängt von der Einzelfalldiagnose ab. Blutarmut kann hingegen, je nach Auslöser, Ausprägung und Behandlungsstatus, einen tödlichen Verlauf nehmen.
Parasitenbefall: Wird der Befall mit Würmern, Giardien, Flöhen, Zecken nicht behandelt, droht deine Katze ernsthaft an den Folgen zu erkranken und eventuell früher zu sterben.
Diabetes: Katzen mit Diabetes führen bei richtig eingestellter Medikation und regelmäßigen Kontrollen meist ein beschwerdefreies Leben ohne Einbußen hinsichtlich der Lebenserwartung.
Akute Erkrankungen: Leidet deine Mieze an Katzenschnupfen, Katzenseuche oder einer anderen gefährlichen akuten Erkrankung, ist das Katzenleben in Gefahr. Die Lebenserwartung ist sogar im Genesungsfall meist reduziert.
Wird eine Katze im Alter ruhiger?
Die Kraft von Katzen-Senioren lässt mit den Jahren nach. Wie beim Menschen sieht dein Liebling nicht mehr so gut und ist nicht mehr so gelenkig wie früher. Eine alte Katze hat seltener Lust auf ihr Lieblingsspielzeug und Toberunden gehören der Vergangenheit an. Nur manchmal funkeln wieder ihre Augen und wie einst verwandeln sich ein Wollknäuel oder eine Plüschmaus in begehrte Beutetiere. Insgesamt wird deine Katze im Alter also ruhiger, schläft mehr und beobachtet gerne von ihrem Liegeplatz aus das Geschehen im Raum.
Wie kann ich die Lebenserwartung meiner Katze erhöhen?
Um deiner Katze ein langes Leben zu ermöglichen, solltest du Wert auf optimale Versorgung, Ernährung und ärztliche Betreuung legen.
Seniorenkost: Im Alter benötigt deine Samtpfote besonders verträgliches Futter, das sie mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Senior-Katzenfutter bekommst du in vielen Sorten. Wenn du das Futter etwas anwärmst, setzt du Aromen frei, die appetitanregend wirken.
Gesundheits-Check-up: Ab dem zehnten Lebensjahr wird das Immunsystem der Katze schwächer. Du solltest deinen Tiger, unabhängig von Krankheitssymptomen, zweimal jährlich tierärztlich durchchecken lassen.
Pflege: Durch nachlassende Beweglichkeit nutzen sich die Krallen nicht mehr ausreichend ab, eventuell hat deine Samtpfote zunehmend Schwierigkeiten, sich selbst zu putzen. Leiste regelmäßig Pediküre und hilf ihr mit Bürsten und ab und zu mit einem angefeuchteten Waschlappen bei der Fellpflege.
Barrierefreiheit: Eine Katzentoilette mit niedrigerer Wanne sowie „Rampen“ zu höher gelegenen Lieblingsplätzen erleichtern der alternden Katze ihr Alltagsleben.
Was braucht meine Katze im Alter?
Mit dem Alter verändert sich das Verhalten deiner Katze. Gelenkschmerzen und schwächere Muskulatur plagen sie, und ihre Sehkraft lässt nach. Sie braucht mehr Ruhe und einen geschützten Schlafplatz. Vielleicht musst du die Wohnung anpassen, um den Zugang zu Liegeplätzen zu erleichtern. Achte darauf, dass sie vor Zugluft, Kälte und Feuchtigkeit geschützt ist. Ab zehn Jahren kannst du zusätzlich auf leicht verdauliches Futter umsteigen. Pflege ihre Augen, Ohren und Zähne regelmäßig.
Wie kann ich meine alte Katze zum Trinken animieren?
Katzen gelten allgemein als etwas trinkfaul und im Alter vergessen die Miezen immer häufiger, einen Schluck Wasser aus ihrem Napf zu nehmen. Mit einem sanft plätschernden Trinkbrunnen animierst du deine Katze zum Trinken, was unter anderem der Niere guttut.
Wie alt ist die älteste Katze der Welt?
Die ältesten dokumentierten Katzen der Welt waren Baby und Creme Puff, gewöhnliche Hauskatzen aus den USA. Beide Tiere verstarben im stolzen Alter von 38 Jahren – an Altersschwäche. In Oberbayern lebte „Stupsi“, die laut dem Guinnessbuch der Rekorde älteste Katze der Welt. Gestorben ist die schwarz-weiße Samtpfote im Sommer 2023 im Alter von 28 Jahren und rund acht Monaten.
Fazit: Wie alt Katzen werden, hängt von vielen Faktoren ab
Die durchschnittliche Lebenserwartung von Katzen liegt bei 16 bis 18 Jahren und hängt von zahlreichen Faktoren wie individueller Gesundheitszustand und die Pflege ab. Ist deine geliebte Katze schon älter, gönne der Mieze viel Ruhe und Fürsorge, richte für dein Haustier gemütliche Liegeplätze ein und kümmere dich verstärkt um ihre Gesundheit.
Sollte der Tag kommen, an dem du dich von deiner Katze verabschieden musst, findest du auf unserer Seite zur Tierbestattung alle wichtigen Informationen und Unterstützung.
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